Lebendigkeit in Klosterdorf

Über 100 interessierte Klosterdorfer Einwohner und Einwohnerinnen trafen sich am 24.02.24 zur Ideenwerkstatt Klosterdorf, um Ideen, Wünschen, Visionen aber auch Verbesserungsvorschläge für das eigene Dorf zu diskutieren. Mandy Philipp war mit ihrem Mann auch dabei und wollte erfahren, „was es schon alles gibt, was man erreichen kann und uns ein bisschen im Dorf engagieren.“


Im Laufe des Nachmittags füllte sich der Raum des Gemeindehauses immer mehr. Trotz strahlendem Wetter folgten viele der Einladung „eines zusammengewürfelten Haufens“, wie es Mitorganisator Stefano Genduso nannte, in Klosterdorf etwas bewegen zu wollen und alle Bürgerinnen und Bürger mit einzubeziehen. Auch Paula Bäcker erfreute sich über die Veranstaltung: „Ich bin mit meiner ganzen Familie hergekommen, weil ich hier aufgewachsen bin und daran interessiert bin, dass sich hier etwas verändert.“ Auch der Neubürger Steven Tatli war dabei und formulierte sein Ziel klar: „Ich bin hier, weil ich den Flyer direkt von der Haustür bekommen habe. Wir sind jetzt hier angekommen und ich möchte jetzt im Dorf mitwirken.“
Mit einem leckeren Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee oder Kaltgetränken startete die Veranstaltung gemütlich, bei dem sich die Klosterdorferinnen und Klosterdorfer bereits ein erstes Mal austauschen und zum Teil auch kennenlernen konnten. Gleichzeitig stellten sie die verschiedenen Vereine des Dorfes an einzelnen Tischen vor.


Ab 15 Uhr ging es in den offiziellen Teil der Ideenwerkstatt über. In zwei Blöcken á 20 Minuten debattierten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer an Thementischen, die dabei durch eine Moderation begleitet wurden. Man tauschte sich über Themen wie Kinder und Jugend, Senioren, Ökologie und Landschaftsnutzung, Dorfleben und die Gemeindevertretung aus. Im Anschluss des Austausches präsentierten die Moderatorinnen und Moderatoren die Ergebnisse, die vielfältige, spannende aber auch utopische Themen, Anregungen und Ideen zu Tage brachten. Paula Bäcker war danach ganz begeistert: „Ich bin heute froh, dass hier so viele Ideen entstanden sind und ich denke, man kann da sehr viel Gutes draus machen.“ Das Ziel der Gruppe um Stefano Genduso wurde erreicht und sein Fazit fiel sehr zufriedenstellend aus: „Vollkommen positiv sehen wir die Resonanz, dass so viele Leute von Anfang bis Ende da waren und sich an der neuen Methode beteiligt haben. Das so viele Ideen zusammen gekommen sind und der Auftakt gemacht ist, junge und alte Menschen zusammen zu bringen, sowie neues und altes Dorf und somit alle die Möglichkeit haben, sich zu beteiligen.“


Neben der Vorstellung vieler zukünftig zur Wahl stehenden Interessenten für die Gemeindevertretung gehörte abschließend auch dem scheidenden Bürgermeister Lothar Arndt das Wort sowie seinem Kandidaten für die Nachfolge Detlev Daubitz. Beide zeigten sich angetan von den vielen Ideen, legten aber auch das Augenmerk auf die finanzielle Situation und bürokratische Hürden. „Es war eine wirklich gute Veranstaltung und es ist auch wirklich was dabei herausgekommen. Es sind gute Ideen entstanden. Es benötigt aber auch Unterstützung und zwar in Tatkraft, die auf Dauer anhält.“, resümierte Arndt am Ende des Tages.
Es braucht im Nachgang der Ideenwerkstatt Klosterdorf Bürgerinnen und Bürger, die also energisch die besprochenen und diskutierten Themen weiter verfolgen und an der Umsetzung derer arbeiten.


Jeder auch nicht Anwesende ist herzlich eingeladen, sich daran zu beteiligen und zu engagieren. Bei Interesse meldet euch über unser Kontaktformular und zu welchem Thema ihr unterstützen möchtet. Wir geben euren Kontakt entsprechend weiter.

Alle Kandidaten und Kandidatinnen, die sich für die Gemeindevertretung aufstellen lassen möchten, findet ihr mit Steckbrief zeitnah auf der Website von Klosterdorf!

Moderation: Jana Schuschke & Stefano Genduso

Organisation: Britta Van der Wall, Charlotte Eberwein, Heidi Niggemann, Doreen Schindler, Brigitte Rücker, Martin Webber, Jana Schuschke, Stefano Genduso

Nun folgt das vollständige Protokoll mit Dank an Lena Bäcker.

Informelles Kennenlernen der verschiedenen Aktivitäten und Vereine aus Klosterdorf bei Kaffee und Kuchen, darunter die 

  • ÖkoLeA
  • Klosterdorfer Jäger/Lernort Natur, Oberbarnimer Feldsteinroute
  • Altersunterstützung für den Amtsbereich Märkische Schweiz
  • Heimatverein Klosterdorf e. V.
  • Kirche Klosterdorf

Begrüßung durch Stefano Genduso und Jana Schuschke.

Informelle Vorstellung der Anwesenden, die sich als Gemeindevertreter:innen aufstellen lassen wollen.

Erläuterung zum Ablauf der Ideenwerkstatt: Zwei 20-minütige Slots, bei denen man miteinander ins Gespräch kommen kann und seine Ideen, Vorschläge, Sorgen, Fragen etc. zu zwei der folgenden Themen einbringen kann:

  • Senior:innen
  • Kinder und Jugend
  • Landnutzung/Ökologie
  • Dorfleben
  • Mobilität
  • Gemeindevertretung

Anschließende Vorstellung der gesammelten Eindrücke durch die Moderierenden des jeweiligen Themas: 

Landnutzung/Ökologie: 

  • Wanderwege
    • Befestigte Radwege in umliegende Dörfer (Hohenstein, Rehfelde etc.)
    • Ein Rundweg um Klosterdorf herum mit Karte/Lageplan
    • Pflege der bestehenden Wege (Hecken beschneiden um Wege freizuhalten, Müll entlang verschiedener Wege im Zuge des Gemeindefrühjahrsputzes sammeln, Wege befestigen um sie für Fußgänger*innen, Fahrräder, Kinderwagen etc. begeh- und befahrbar zu halten)
    • Informationstafeln zu heimischer Tier- und Pflanzenwelt entlang der Wege
    • Anlegung von Bürgersteigen in der Kiebitzaue
    • Modellhafte Solaranlage
  • Größere Wünsche
    • Transparenz bezüglich Auflagen und Vergaben von öffentlichen Flächen
    • Transparenz beim Bau von Solaranlagen
    • Thema Energie: Bürgerstrom, Hackschnitzelanlage, Biogas, Fernwärme
  • Gestaltung
    • Wunsch nach Streuobstflächen und „Nasch-Hecken“ auf öffentlichen Flächen und in der Nähe der Spielplätze, ggf. zur Nutzung der Pflanzen für Bienenvölker
    • Ausweitung der Anlegung von Blühwiesen
    • Nutzung des Dorfteiches, großes Bedürfnis den Schilfbewuchs zu reduzieren, Begrünung, Wasserqualität, Nutzung durch Angeln, Wasserqualität – es gibt keinen Anglerverein, der Teich ist ein Löschteich
    • Errichtung von Schwalbentürmen auf öffentlichen Freiflächen um die positiven Effekte der Schwalben zu nutzen und sie von den Häusern fernzuhalten
    • Frühjahrsputz/Arbeitseinsätze auf umliegende Flächen, Wege und Wälder ausweiten, um Müll zu sammeln, Schwerpunkt Pferdekoppel, Straße nach Hohenstein
    • Einkaufsmöglichkeiten schaffen, beispielsweise durch einen „Kiosk-Automaten“ (s. Lebensmittel-Automaten in der Nähe | BOXENSCOUT) oder einen Tante-Emma-Laden
    • Informationen für und unter Nachbar:innen, auf dämmerungs- und nachtaktive Tiere Rücksicht zu nehmen beim Einsatz von Mährobotern

Gemeindevertretung:

Dorfleben:

  • Wichtiges Thema Tierhaltung: In ganz Klosterdorf (Brandenburg) gilt die Leinenpflicht für Hunde
  • Hundekotbeutel sollen unbedingt verwendet und in dafür vorgesehenen Mülleimern entsorgt werden, dafür mehr Mülleimer zur Verfügung stellen
  • Sommer-Freiluftkino, Frage nach GEMA und freier Fläche
  • Büchertauschregal oder -telefonzelle, Frage der Anschaffungskosten für Telefonzelle
  • Wiederbelebung der Bibliothek
  • Austausch zu bereits vorhandener Forschung zur Dorfgeschichte (ggf. Infoabend/Gesprächsrunde etc. organisieren)
  • Spieleabende gemeinsam durchführen
  • Kreativ-Abende gemeinsam durchführen, Handarbeiten, Hobbies etc. 
  • Lesungen für Kinder und Erwachsene
  • Kirchenchor
  • Prä-Corona-Bestrebungen wiederbeleben um Kunst und Kultur im Gemeindezentrum und in der Kirche anbieten zu können, s. Lesungen
  • Hinweis auf anstehende Veranstaltungen
    • 09.03.2024: Frauentagsfeier im Gemeindezentrum, Anmeldung unter 0173/5362009 bei Heike Kolasch
    • 30.03.2024 Osterfeuer am Dorfteich
    • 13.04.2024 Frühjahrsputz mit Schrottsammlung, Einnahmen des Verkaufs des Schrotts kommen Teichfest zu Gute
    • 30.08.-01.09.2024 Klosterdorfer Teichfest

Senior:innen:

  • Dringend im Dorf gesucht: eine Person, die sich um Senior:innen kümmert: ehrenamtlich zu runden Geburtstagen persönlich gratulieren, Ausflugsfahrten und Veranstaltungen organisieren
  • Alltagsunterstützung: Wer braucht Hilfe, wer möchte helfen? Verweis auf Heidi Leppin von Altersunterstützung für den Amtsbereich Märkische Schweiz (Mobil: 0175/6890432, Tel. 033437/151080)
  • Senior:innensport
  • Gesprächsbank im Dorf errichten: Wer hier sitzt, möchte ins Gespräch kommen
  • Welche Wünsche haben „neuere Alte“? 
  • Gemeinschaftlich Sitzkissen für Kirche häkeln
  • Generationsübergreifende Aktivitäten: Wissen weitergeben in Form von gemeinsamem Backen, Kochen etc. 

Kinder und Jugend:

  • Mehr Kita- und Schulplätze
  • Spielplätze verbessern: Nestschaukel, Schaukeln für kleine Kinder, Tischtennisplatte, mehr Klettergerüste, Sitzgelegenheiten, Mülleimer, Schatten!
  • Bolzplatz mit zwei Fußballtoren und 2 Basketballkörben
  • Große Wiese für Sport und Spiele
  • Rodelberg erhalten
  • Skaterrampe und Graffiti
  • „Badeplatz“ (hinter der Ranch)
  • Angebot Ferienzeiten und Spielemobil (Herr Raböse – Jugendamtspfleger)
  • Jugendraum/Jugendclub (ist vorhanden im Gemeindezentrum) – Angela Koini verantwortet dies – ganzheitliches Konzept – Öffnungszeiten sicherstellen
  • Infotafel an Kinder/Jugend (bspw. an der Bushaltestelle) – Kurse wie z.B. Brettspieleabend, Holzwerkstatt
  • Jugensozialarbeiter:in – nachhaltiges Angebot
  • Amt für Investitionen begeistern + Fördergelder (Gemeinderat)
  • AG Kinder & Jugend gründen (Ansprechpartnerin: Annabell Heinrich-Alward)

Mobilität:

  • Verkehrssicherheit
    • 30er Zone Hauptstraße, Blitzer, Anzeigetafeln für Geschwindigkeit
    • Verkehrsberuhigte Zonen Kiebitz-Aue (bessere Kennzeichnung, 30er Zeichen auf der Straße, Buchten/Poller insbesondere bei der Kita, Bürgersteige, Parkverbot für LKW an den Spielplätzen)
    • Beleuchtung Fahrradstraße nach Strausberg (Bewegungsmelder)
    • Parkplätze an der Kita
    • Parkverbot an der Hauptstraße – Dorfeingang (Richtung Strausberg)
  • ÖPNV
    • Besserer Takt nach Strausberg, Prötzel, Altlandsberg – auch am Wochenende
    • Kleinbusse, Rufbusse
    • 2. Bushaltestelle in der Kiebtz-Aue
    • Bushalteständer freundlicher gestalten: Fahrradständer, Gestaltung mit Graffiti
  • Fußgänger
    • Rundwege
    • Weg Kiebitz-Aue – Altes Dorf
    • Bürgersteige
    • Zebrastreifen an Kreuzung bei Bushaltestelle
    • Seilbahn nach Strausberg
  • Mitfahr-App – Fahrgemeinschaften

Nach der Vorstellung der Ergebnisse der 20-minütigen Austausche haben sich verschiedene Personen gemeldet, die sich bereit erklären, an einzelnen Themen dranzubleiben und als Ansprechpersonen zu fungieren: 

  • Sabine und Britta für die App DorfFunk
  • Frau Kindesmann für Kunst, Kultur, Verkehrsberuhigung und den Jugendclub
  • Judith und Julia für Wanderwege, Pflege der Flächen, Streuobstwiese und Blühwiese
  • Angela Koini für den Jugendraum
  • Annabell Heinrich-Alward für die AG Kinder und Jugend für Ausbau Spielplätze, Bolzplatz usw.

Außerdem gab es bei der Kreativwerkstatt die Klosterdorfer Kontaktbörse mit folgenden Kontakten: 

  • Chor: Martin 03341/3593929, Brigitte 03341/3593929
  • Historienfans gesucht: 03341/314371
  • Provinzchor 14-tägig, sonntags 15-17:30 Uhr in der ÖkoLeA oder in Müncheberg
  • Würdevoll Altern und Sterben in der Märkischen Schweiz www.was-verein.de
  • Homepage von Klosterdorf https://klosterdorf.de/, ehrenamtlich betrieben von Annabell Heinrich-Alward, kontakt@klosterdorf.de
  • Signal-Gruppe Mitfahrgelegenheiten Klosterdorf https://rb.gy/yprcr1
  • Parlament der Dörfer, https://lebendige-doerfer.de 
  • Orientalischer Tanz in der ÖkoLeA, je dienstags 18-19:30 Uhr über www.vhs-mol.de

Abschließend richteten der amtierende Bürgermeister Lothar Arndt und sein Stellvertreter Detlef Daubitz einige Worte an die anwesenden Bürger:innen. Sie bedankten sich für das große Interesse an der Veranstaltung und für die zahlreichen Vorschläge. Sie verwiesen auf die sehr hohe bürokratische Belastung in der aktuellen Kommunalpolitik und über fehlende Finanzen für viele Vorhaben. Sie appellierten an die Bürger:innen, sich langfristig zu engagieren, Geduld mitzubringen und sich gegenseitig zu unterstützen und den Rücken zu stärken.